Zweiter Renntag in Kassel

Mit großen Erwartungen und hoher Motivation machten wir uns an diesem ersten Juli-Wochenende auf den Weg ins hessische Kassel, für den zweiten Renntag der Ruder-Bundesliga auf der Fulda. Für uns war diese Strecke bekanntes Gewässer, da dort bereits die Saisoneröffnung 2022 stattfand. Die einzige Änderung waren 20 zusätzliche Meter Steckenlänge zum Vorjahr.

Anders als im Vorjahr war auch das Wetter, mit 20 anstatt 36 Grad Außentemperatur und ordentlichem Schiebewind auf der Strecke. Nach einer kleinen Trainingseinheit am Morgen waren wir dann heiß auf den Zeitlauf gegen den Achter des Krefelder Ruderclubs, welcher am ersten Renntag Siebter und somit ein starker Konkurrent war. Auf einen guten Start folgten leider durchwachsene 350 Meter, auf denen wir aber dennoch den Krefelder Achter nur einen Luftkasten davon fahren ließen.

Zufrieden legten wir das Boot zurück ins Lager und warteten auf das Ergebnis. Die Ernüchterung sollte mit einem 15. Platz schnell kommen. In diesem Moment waren wir zwar enttäuscht aber dennoch motiviert das Beste aus dem Renntag zu machen und die technischen Fehler aus dem Zeitlauf anzugehen.

Dieser letzte Platz im Zeitfahren bedeutete, dass unser Gegner im Achtelfinale der Zweitplatzierte des Zeitlaufes sein würde. In diesem Fall lagen wir dann also gegen den TÜV-Nord Maschseeachter aus Hannover am Start und wussten, dass dieses Rennen ein Rennen für den Kopf sein wird. Mit einem sehr guten Start und einer noch besseren Strecke blieben wir neben dem Top-Achter aus Hannover und ließen diesen auch zum Schluss nur knapp zwei Luftkästen Vorsprung.

Nach einer guten Leistung in diesem Achtelfinale hatten wir leider keine Pause an Land, da die Ruder-Bundesliga die Achtel- und Viertelfinals in diesem Jahr in einen Block legt, um eine Mittagspause schaffen zu können.
So ging es für uns nach kurzer Zeit im Viertelfinale gegen Minden an den Start. Minden war nach einem zweiten Platz beim ersten Renntag zwar ein starker Gegner, aber an diesem Renntag weniger stark besetzt, sodass wir in einem guten Rennen einen Sieg nicht ausschließen konnten. Nach einer guten Startphase und einem guten Spurt fing einer unserer Sportler leider einen dramatischen Krebs, durch den der Achter aus Minden davon fahren konnte und somit das Rennen für sich entschied. Schade!

Das Halbfinale sollte aber große Spannung bringen, denn wer dort verliert, belegt den 15. Platz. Unser Gegner war unser Final-Gegner aus Bad-Segeberg, der Witten-Bochum Achter. Konzentriert und in der Startposition liegend rief der Starter die beiden Achter auf, vergaß aber das „Achtung“-Signal, wodurch es zu Verwirrung im Boot kam und das Startsignal viel zu früh ertönte. Der gegnerische Achter fuhr die ersten Schläge, während wir noch am Start lagen und hatte somit schon früh einen Vorsprung, der so nicht passieren sollte. Voll mit Adrenalin konnten wir uns wieder an den Gegner heranbeißen, aber leider nicht vorbeifahren. Nach der Zielhupe hoben wir dann direkt die Hand und forderten eine Wiederholung, welche auch stattfinden sollte. Also lagen wir 15 Minuten später erneut am Start gegen Witten und hatten leider auch in diesem Rennen knapp das Nachsehen.

Unser Fazit ist, dass es zwischen großer Enttäuschung und Patzern viel gute Stimmung im Team gab und wir uns auch mit dem 15. Platz an diesem Renntag nicht die Freude an der tollen Veranstaltung der Ruder-Bundesliga nehmen lassen. Jetzt geht es aber erst einmal in die Problemanalyse und ins Training, um nach der Sommerpause am 19. August in Mülheim an der Ruhr stärker als zuvor an den Start gehen zu können..

Text: Florian Bartels


Fotos: Alexander Pischke/Ruder-Bundesliga, Teamfotos: Simon Schneeberg